Als Vater von drei Töchtern, Ehemann einer wundervollen Powerfrau und als männlicher Part einer Gründung mit einer wunderbaren Mitgründer:in bin ich, glaube ich jedenfalls, kompetent genug, mich dem Thema FEMALE- SURFING aus meiner Sicht zu nähern.
Ich beginne mal in „meiner“ Urzeit, also Windsurfen späte 90er! Frauen, Windsurfen, Wellen, kaltes Wasser? - Vielleicht ein vereinzeltes Phänomen, aber in Massen an Nord- und Ostsee eher eine Fehlanzeige. Mit dem Boom des Kitesurfens änderte sich in Deutschland gefühlt schon einiges. Viele tolle, starke Frauen machten sich auf, diesen neuen Sport zu erlernen und sich Ihr Stück vom Wellenkuchen zu holen. Und heute? Beim Wellenreiten bemerke ich immer öfter einen Trend in Richtung Parität im Lineup. An europäischen Stränden begegnet man heutzutage Frauen mit wahrhaft viel Style im Wasser. Auf unseren Reisen in den letzten Jahren durften wir viele tolle Menschen kennenlernen. Am meisten imponiert haben uns die mutigen, selbstbewussten Frauen, die sich mit ihren Vans aufmachen und ein sehr Wellen-fokusiertes und selbstbestimmtes Leben führen. Und selbst das Europäische Bigwave Surfen kommt an diesem Trend nicht mehr vorbei, dank Justine Dupont und Joana Andrade. Und das ist verdammt gut so!
Ich empfinde diese Entwicklung als ein großartiges Beispiel dafür, wie Emanzipation auf eine sehr entspannte Art und Weise gelingen und wachsen kann. Denn es bleibt festzuhalten, dass jede noch so tolle Surferin oder Surfer sich irgendwann einmal mit den selben Ängsten und Unzureichbarkeiten auseinandersetzten musste. Ein fieser Wipeout, bleibt ein fieser Wipeout. Es ist und es wird keine Meister:in vom Himmel fallen!
Ich persönlich würde mich freuen, wenn wir ohne Frauenquoten auf diesem Planeten auskommen würden. Im Grunde ist es doch so einfach zu begreifen, dass Gleichberechtigung eine grossartige Sache ist, die uns alle weiter bringt und vor Fehlern schützt.
So denke ich aber auch, dass eine Frauenquote an dem ein oder anderen überfüllten Surfspot grossartig wäre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Fairness und die Manieren im Lineup sich schlagartig deutlich verbessern würden. Und die Vorstellung, dass in Zukunft Lifeguards Männer oder auch Frauen mit Jetskis aus dem Wasser ziehen, weil die Quote nicht passt, egal ob local oder nicht, ist wirklich wunderbar witzig. Vielleicht gibt es ja bald in St. Peter Ording, Warnemünde oder Norre ein Ampelsystem, dass dir anzeigt, ob die Quote gerade passt oder du am Land bleiben musst. Sicher würden tolle Beziehungssitutaionen entstehen: „Schatz was muss ich tun für eine zweite gemeinsame Session?“
Ich bin mir sicher, dass wir nach dieser regelwütigen Corona Zeit alle mittlerweile offen genug sind für die absurdesten Vorgaben! :)
Es lässt sich also ganz klar festhalten, dass Frauen den Surfsport bereichern! Und wir brauchen nicht nur grossartige Surferinnen und Frauen, die sich sterotypisch mit Mode für Surfer:inen auseinandersetzten. Wir brauchen auch dringend Frauen die Boards Shapen!!! Mädels, die letzte Bastion der Beach-Boy-Machos müsst ihr auch noch zum fallen bringen!!!
Auf diesem Weg ist auch unser neues Motiv „SITERS OF The TIDE“ entstanden. Wir wollen dem FEMALE SURFING SPIRIT ein Denkmal setzten. Und so freue ich mich, dass Juliane das Motiv entwickelt hat. Ihr findet es zurzeit auf drei Klamotten von uns: Auf dem Ärmel unseres Windbreakers El Viento Locco, auf unserem Vinatge Sweater SISTERS OF THE TIDE und auf dem gleichnamigen T-shirt.
Und was ist schlussendlich mein Zutun? Ich werde drei selbstbewusste Frauen großziehen. Und sollten Sie Lust auf Wassersport bekommen, werden Sie von mir alle erdenkliche Unterstützung bekommen, um sich in unserem geliebten Element wohlfühlen zu können. Wenn Sie aber lieber Ballerinas, Nerds oder sonst was werden wollen, bekommen sie natürlich auch meine 100% Unterstützung.
Zur plakativen Frage, warum Surferin:en die besseren Menschen sind, haben wir von unseren liebsten Abenteuerinnen ziemlich schlaue und wunderschöne Antworten erhalten:
„Frauen sind die besseren Surfer:innen, weil wir mit Eleganz & Anmut die Wellen reiten. Wir lieben, was wir tun & diese Hingabe zeigen wir. Immer. Ob in den kalten Wellen Dänemarks oder in tropischen Gewässern. Freue mich so sehr über die stets größer werdende Community spannender, wunderschöner Frauen. Wir sind alle so unterschiedlich & doch vereint uns die Liebe zum Wasser. Danke, dass wir gemeinsam wachsen können. Danke für Euren Support #sisterhood“
„Ich wurde gefragt, was ich denke und warum Mädels die besseren Surfer im Wasser und an Land sind! Das erste was mir dazu einfällt, ist es nicht egal? Bis vielleicht auf das größere Ego der Herren. Ob Dude oder Dudette, im Wasser sind alle gleich. Wir haben alle das gleiche Ziel. Eins werden mit der Welle, mit dem Ozean. Alles rund herum vergessen und die Wellen spüren und im Moment leben. Und weil ich stolz bin eine Surferin zu sein, trage ich gerne Sachen die dies zeigen.“
Mary Lou:
"Ich bin meistens alleine unterwegs und hatte dabei schon oft am Ende des Tages nicht nur schöne Wellen sondern auch neue Freundinnen gefunden. Für mich ist es die Offenheit, dieses "girls unite" Gefühl, wenn sich Frauen mit dem selben Mindset begegnen und connecten."
„We are women, as close to the sea, fluid and fierce as the ocean, we circle and flow gently and gigantic to the rhythm of the moon, like sisters of the tides.“
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